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...morphium...

Bereits im Jahre 1806 hat der Deutsche Apotheker Wilhelm Sertürner das Opium isoliert, indem er es in einer Säure löste und sich dadurch der Ammoniakanteil drastisch gesenkt hat. Es bildeten sich blau-graue Kristalle - diese wurden an Hunde und Katzen getestet und es zeigte sich eine hohe hypnotische Wirkung.


Quelle - Mit Benny durch die Weltgeschichte

Der Apotheker ging noch weiter - bei einem Patienten mit Zahnschmerzen setzte er eine kleine Menge der, neu gewonnenen Kristalle ein und die Schmerzen ließen sofort nach und der Patient schlief sogleich ein. Acht Stunden später wachte dieser auf und hatte keinerlei Schmerzen oder andere Unannehmlichkeiten mehr.


Wilhelm Sertürner hatte ein wirksames Medikament gegen Schmerzen erfunden. Bald forschte er weiter und untersuchte die Wirkung des neuen Mittels in verschiedenen Dosen. Gemeinsam mit drei Freiwilligen nahmen sie unterschiedliche Mengen des Morphiums ein. Es zeigten sich, je nach Dosis, vier unterschiedliche Empfindungen:

- Glück - Schwindel

- Schläfrigkeit - Verwirrung

gefolgt von übermäßigen Müdigkeit.


Nach diesem Versuch kam der Apotheker auf den Schluss, dass 15mg dieses Arzneimittels die ideale Dosis für die Menschen ist. Im Jahr 1828 kam Morphium erstmals als Schlafmittel auf den Markt.


Er benannte es Morphium, in Anlehnung an den griechischen Schlafgott Morpheus.

1841 starb Wilhelm Sertürner stark depressiv und morphinsüchtig, ohne das volle Potential seiner Entdeckung kennen gelernt zu haben. Eine Anerkennung folgte erst Jahre später nach der Erfindung der Spritze, mit der dann eine intravenöse Gabe erfolgen konnte.


Im deutsch-französischen Krieg 1870-1871 wurde Morphium erstmals im großen Stile an verwundete Soldaten verabreicht. Viele wurden dadurch morphinabhängig. Der Begriff der so genannte 'Soldatenkrankheit' wurde in dieser Zeit geprägt.


Der Unterschied zwischen den Begriffen Opiat und Morphium liegt darin, dass das Morphium isoliert ist. Morphin ist ein Alkaloid, das aus dem Rohopium des Schlafmohns gewonnen wird. Es stellt den Hauptwirkstoff des Mohns dar und ist, aufgrund seiner schmerzstillenden Wirkung das bekannteste Opium-Alkaloid. Die schmerzlindernde und berauschende Wirkung des Schlafmohns war schon Jahrhunderte vor der 'Erfindung des Morphiums' 1804 durch Wilhelm Sertürner bekannt.


Was passiert wenn man Morphium zu sich nimmt?!

Morphium gibt es in Form von Tabletten, Kapseln, Tropfen, Zäpfchen, Pflaster oder als Injektion. Viele wissen es vielleicht nicht, aber der Körper produziert in Schmerz- und Stresssituationen selbst Opioide. Diese werden als Endorphine bezeichnet. Genauso wie die körpereigenen Endorphine binden Opioide und Opiate an die Opioidrezeptoren, welche für die Sinneswahrnehmungen zuständig sind. Somit täuschen sie die schmerzstillende Wirkung der Endorphine vor und die Weiterleitung des Schmerzsignals zum Gehirn ist somit unterbunden. Diese Wirkung hält ca. fünf Stunden an.

Abgesehen von der schmerzstillenden Wirkung hat Opium noch einige 'positiv klingende' Wirkungen. Es stellt sich ein Gefühl der Zufriedenheit ein, Ruhe und entspannte Euphorie. Vielen gelingt es dadurch eine vollkommene Zufriedenheit zu erreichen, abzuschalten und die Sorgen zu vergessen. Doch wie jedes andere Suchtgift auch, hat Morphium auch negative Seiten. Die positiven Effekte schlagen recht rasch ins Gegenteil um. Bleibt die Dosis zu lange aus, kommt es bald zu Entzugserscheinungen und auch der Schmerz kommt zurück. Die darauffolgenden Beschwerden zeigen sich nicht nur körperlich sondern auch psychisch.


Mit dem Ziel, ein nicht abhängig machendes aber wirksam schmerzstillendes Mittel zu schaffen wurde 1874 das Diamorphin synthetisiert. Dieses Mittel wurde unter dem Namen 'Heroin' auf den Markt gebracht. Auch heute noch ist die Droge Heroin im Umlauf und Sowohl Morphin wie auch Heroin können körperlich und psychisch stark abhängig machen.


Morphium ist immer noch das stärkste Schmerzmittel

und wird auch noch in der heutigen Medizin verwendet.


Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage oder fragen Sie ihren Arzt oder Apotheker.


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